Viele Passion-Sportler greifen aus Überzeugung zu Nahrungsergänzungsmitteln, um ihre allgemeine Gesundheit zu verbessern oder ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Bei Health-Followers besonders angesagt: BCAA – eine Aminosäuren-Kombination, die dem Muskelschutz dienen und den Muskeln viel Gutes tun soll. Was ist dran? FITBOOK hat mit Experten gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Was genau bedeutet BCAA?
Was haben BCAA, was anderes Eiweiß nicht hat?
Viele Sportler glauben, dass BCAA den Muskelauf- und Fettabbau fördern – und zwar gleichzeitig. In erster Linie wollen sie aber damit ihre Muskeln „schützen“ und optimum für sportliche Höchstleistungen vorbereiten. Ihrer Meinung nach hat die Kombination aus Leucin, Isoleucin und Valin anderen Eiweißquellen einiges voraus – insbesondere denen aus der klassischen Ernährung, da sie den Körper mit einem Additional versorgen sollen, ohne dass es sich mit zusätzlichen Kalorien rächen würde. Das in BCAA enthaltene Leucin dient dabei der Stärkung und dem verbesserten Aufbau der Muskeln, Valin soll die Energiegewinnung aus der Nahrung in die Muskelzellen steuern; eine ähnliche Aufgabe übernimmt Isoleucin.
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Vor allem soll verhindert werden, dass die Muskeln durch den Sport ermüden oder abgebaut werden. BCAA sollen daher Energy spenden und verhindern, dass zur Energiegewinnung die eigenen Reserven angezapft werden, speziell bei Coaching auf nüchternem Magen. Vor allem Menschen, die sich kohlenhydratarm ernähren, setzen vor Ausdauerübungen auf BCAA als Complement.
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Ernährungswissenschaftler: Ja zu BCAA – aus Lebensmitteln – “bcaa was bringt es”
FITBOOK sprach mit dem Diplom-Ernährungswissenschaftler Dr. Nicolai Worm. Seiner Meinung nach ist an den positiven Verwertungseigenschaften von BCAA tatsächlich etwas dran. Er bezweifelt jedoch, dass man zu diesem Zweck Präparate benötigt. „BCAA sind besonders reichlich in Milch und entsprechend in Milchprodukten enthalten. Herausragend ist dabei das Molkenprotein“, erklärt er.
Die meisten kennen Molke als buttermilchartiges Getränk aus der Kühlabteilung, das es allerdings auch in Pulverform gibt. Im Grunde ist Molke ein Abfallprodukt aus der Käse- oder Quarkherstellung. Klingt nicht sehr appetitlich, dennoch galt die gelbliche Restflüssigkeit schon bei den alten Griechen und Römern als natürliches Wundermittel für Schönheit und Gesundheit. Auch Dr. Worm ist von den gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen der Molke – Vitamine, Mineralstoffe und nicht zuletzt wertvolles Eiweiß – überzeugt.
Unterstützen Nahrungsergänzungsmittel die Gesundheit?
Auch laut Professor Thomas Konrad, Internist und Stoffwechselexperte aus Frankfurt am Major, braucht es keine Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Gesundheit. Ebenso wenig, um körperliche Höchstleistungen zu erzielen. „Es stimmt schon, dass sich Intensivsportler und Menschen mit einem höheren Energieumsatz mehr Elektrolyte und Eiweiß zuführen sollten“, räumt der Experte auf Nachfrage von FITBOOK ein. „Die Verwertung durch tierisches, über die Nahrung aufgenommenes Protein ist aber viel besser.“
Aber warum glauben dann so viele Sportler an BCAA und Co.? Die Nahrungsergänzungsmittel-Branche ist laut Professor Konrad ein gigantischer Markt, in dem Unsummen an Geld stecken – jedoch wenige wissenschaftliche Studien. „Es wurde noch nie mit einer Untersuchung belegt, dass oder inwieweit sich die Einnahme von Eiweißpräparaten auf die Stimulation der Muskeln auswirkt“, sagt der Stoffwechselarzt. Der Glaube an derartige Produkte stütze sich lediglich auf Erfahrungsberichte von Sportlern, die in Interviews, Foren oder Werbung von „unglaublichen“ Entwicklungssteigerungen sprechen.
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Nahrungsergänzungsmittel können schaden
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Und das ist noch lange nicht das einzige Drawback. „Um Eiweißpulver genießbar zu machen, werden ihm Geschmacksstoffe beigemischt“, erklärt Konrad, „ Vanille-, Schokoladen- oder Orangenaroma. Darin steckt oft auch Zucker.“ Wer es übertreibt „und abends noch zwei Bier trinkt“ hat seinen täglichen Kalorienbedarf schnell überschritten und nimmt zu. „Auch Eiweiß im Übermaß verwandelt der Körper früher oder später in Fett.“ Wie Professor Konrad versichert, leiden einige Bodybuilder auch an einer Fettleber.
Wie sieht die ideale Sportlerernährung aus?
Die sei vor allem abwechslungsreich, sagt Professor Konrad. Er berät in seinem Stoffwechselzentrum auch Leistungssportler im Hinblick auf eine zielorientierte Ernährung und empfiehlt „eine balancierte Kost.“ Wenngleich additionally ein Steak der ideale Eiweißlieferant ist, empfiehlt er nicht mehr als zwei Fleischportionen professional Woche. An den anderen Tagen tun es laut Konrad auch Eier, Käse oder Fisch – und zwischendurch besonders pflanzliches Eiweiß aus Hülsenfrüchten wie Erbsen oder Linsen.